Mit einer einer seltsamen Mischung aus Trauigkeit vom Abschied und Vorfreude auf die nächsten Reiseziele fahre ich nach Chiapas, ein Bundesstaat im Südosten Mexikos. Und ich bin nicht allein: Meine Mutter ist für insgesamt drei Wochen zu Besuch!
Als wir in der Hauptstadt Tuxtla ankommen, steigt uns zuerst die Hitze ins Gesicht. In Puebla, das auf einer Hochebene von über 2.000 Metern liegt, ist das Klima immer sehr angenehm. Jetzt sind wir plötzlich nur noch auf 400 Metern Höhe. Die Klimaanlage in unserem Hotel rattert so laut wie ein Trecker und wir schwitzen trotzdem aus allen Poren.
Am nächsten Morgen fahren wir direkt los zum Sumidero-Canyon. Hier hat sich der Fluss Grijalva über tausende Jahre eine Schlucht gegraben. Die Wände ragen fast senkrecht in den Himmel und erreichen an der höchsten Stelle rund tausend Meter. Mit einem kleinen Motorboot fahren wir durch den Canyon und sehen nicht nur die beeindruckenden Felswände, sondern entdecken auch jede Menge Tiere: Äffchen turnen in den Bäumen herum, Krokodile dösen am Ufer und Komorane fliegen in Scharen an uns vorbei.
Es lohnt sich, neben dem Bootstrip auch noch einmal oben am Canyon entlang zu fahren: Hier gibt es eine Route mit verschiedenen Aussichtspunkten, von denen man meterweit in die Tiefe schaut und die Motorboote auf dem Fluss nur erahnen kann.
Auf dem Rückweg machen wir in dem Dorf Chiapa de Corzo Halt, in dem eine hübsche weiße Kirche mit roten Dächern steht. Wir spazieren über den Marktplatz mit Souvenir- und Essensständen und probieren die Spezialitäten des Dorfs: Gebäck mit Marmeladenfüllung und Pozol, ein Getränk aus Kakao und Mais, das die Verkäuferinnen aus einem riesigen Bottich kalt servieren.