Noch nie in meinem Leben bin ich so nass geworden! Mir ist bewusst, dass ich gerade in der Regenzeit durch Zentralamerika reise und dass es ein bisschen verrückt ist, was ich da mache. Jeden Nachmittag gegen 16 oder 17 Uhr schütten die Wolken plötzlich gefühlt tausend Liter Wasser aus.
Wanderungen habe ich immer so geplant, dass ich nachmittags zurück im Hostel bin. Einige Besteigungen wie auf den Vulkan Barú in Panama oder auf den Berg Chirripó in Costa Rica sind im Moment nahezu unmöglich. Aber in El Valle de Antón kommt es noch heftiger.
An allen drei Tagen, an denen ich in dem Tal bin, überrascht mich der Niederschlag bereits um 11 Uhr vormittags. Einmal rette ich mich in eine Hütte, ein anderes Mal finde ich keinen Unterschlupf und wandere zwei Stunden durch den strömenden Regen einen Berg herunter. Das hält selbst meine Kombination aus Regenjacke und Poncho nicht stand. Meine Wanderschuhe sind so durchnässt, dass ich am nächsten Tag auf meine Sneaker zurückgreifen muss.
Doch es lohnt sich: Wer die Berge rings um El Valle de Antón erklimmt, wird mit einer wunderschönen Aussicht auf das Tal und die endlos grüne Landschaft belohnt. Auf den Wegen entdecke ich Wasserfälle, Pfade, die nicht auf der Karte verzeichnet sind, und tausend Jahre alte bemalte Steine.