Bevor ich nach Managua zurückkehre, verbringe ich noch das Wochenende in León – der zweitgrößten und für mich schönsten Stadt Nicaraguas. León ist eine alte Kolonial- und Universitätsstadt und zieht mich mit ihren Farben sofort in ihren Bann.
Anders als Managua kann ich die Stadt einfach zu Fuß erkunden: Es gibt viele Plätze und Fußgängerzonen mit bunten Fähnchen zwischen den Häusern. Malereien an den Wänden erzählen von den Sandinistas und der Geschichte Nicaraguas.
Um die Aussicht über León zu genießen, steige ich auf die Hauptkathedrale. Wer seine Schuhe auszieht und im Treppenaufgang stehen lässt, darf über die weißen Steine des Dachs spazieren. Sogar San Cristobal, den höchsten Vulkan Nicaraguas kann man von hier aus erkennen!
Ausgerechnet an diesem Wochenende veranstalten die Einwohner ein Festival zu Ehren des populären Dichters und Schriftstellers Rubén Darío. Abends bummele ich mit Leuten aus meinem Hostel über den Platz – es gibt Livemusik, eine Lichtershow und jede Menge Buden mit köstlichem Essen. Mein Favorit: Pupusa, eine Maistortilla mit Bohnenmusfüllung.
Ein Ausflugs-Highlight ist das Volcano Boarding. Dabei saust man auf einem Holzbrett den Vulkan Cerro Negro herunter, der eine halbe Stunde nordöstlich von León liegt.
Gesagt, getan: Wir klettern mit den Boards auf dem Rücken den Vulkan hoch, von wo aus wir eine wunderschöne Aussicht auf die Landschaft mit den rauchenden Nachbarvulkanen Telica und San Cristóbal haben.
Dann geht’s auf die Piste: Mit Schutzanzug, Plastikbrille und Handschuhen ausgerüstet, rasen wir einer nach dem anderen den Vulkanschotter hinunter.
Für meinen Geschmack ist die Abfahrt zu schnell („Was zur Hölle mache ich hier eigentlich?!“, schießt es mir durch den Kopf, als sich das doofe Brett einfach nicht bremsen lässt); für Action- und Adrenalinjunkies mag es der perfekte Ausflug sein. Für mich hat sich das Volcano Boarding durch die Wanderung und Aussicht von oben trotzdem gelohnt.