Es ist Sonntag und ich mache einen kleinen Ausflug zusammen mit Ale und Marie, zwei Mädels aus meinem Haus. Es geht nach Cholula, einem Vorort von Puebla. Eigentlich ist die Stadt für ihre Partymeile bekannt. Am Tag lohnt sich der Besuch fast noch mehr.
Wir besichtigen das Stadtzentrum und das Wahrzeichen Cholulas – eine knallgelbe Kirche, die auf einem Hügel steht und die wir schon von weitem sehen können. Der vermeintliche Hügel ist in Wahrheit eine zugeschüttete Pyramide: Die Spanier haben die Kirche nach der Eroberung Mexikos einfach darüber gesetzt.
Oben angekommen haben wir einen wunderbaren Ausblick auf den Vulkan Popocatépetl, der im Moment aktiv ist. Feine Rauchwolken steigen aus seiner Spitze empor.
Wir legen uns auf die Wiese neben der Kirche und genießen den Sonnenuntergang, bevor wir nach Puebla zurückkehren. Auf der Rückfahrt werden wir ein wenig nervös: Schlagartig fällt uns ein, dass morgen die erste Uniwoche beginnt.
5 Dinge an denen du merkst, dass du (wieder) in Lateinamerika bist:
Es gibt für alles (wirklich, für alles!) einen eigenen kleinen Laden. Zum Beispiel einen nur für Töpfe und Pfannen. Einen nur für Geschenkpapier. Für Autorreifen. Oder für Bilderrahmen.
Schlaglöcher, Steine, unvorhergesehene Erhebungen: Stolpern auf dem Fußweg gehört dazu wie der Taco in der Hand.
Plastiktüten in Massen! Egal ob eine Packung Kaugummis im Laden oder ein einzelner Apfel auf dem Markt: Alles wird eingepackt.
Der Straßenverkehr ist ein undurchdringliches Chaos. Blinker scheinen in den Autos nicht eingebaut sein. Ich warte an jeder Kreuzung bis ein Mexikaner die Straße überquert, dem ich hinterhereilen kann.
Und zu guter Letzt: Die Menschen sind unendlich herzlich. Wer einen Laden betritt, wird direkt vom Verkäufer angestrahlt: „Kann ich Ihnen helfen?“, „Haben Sie alles gefunden?“, „Hoffentlich bis bald!“. Dabei hallt Reggaeton aus allen Ecken, als wäre das Leben eine endlose Party.